Was ist eine CMDB? Definition, Funktion, Eigenschaften
Eine CMDB ist ein Datenpool, in dem alle Informationen über die Konfiguration von Elementen innerhalb eines Unternehmens gespeichert sind. Was dabei genau in die CMDB-Datenbank fließen soll, bestimmt die IT-Organisation. Das kann folgende Elemente umfassen …
- Hardware
- Software
- Systeme
- Einrichtungen/Standorte/Filialen
- Personal
- Verträge
- u. v. m.
Einmal in die Configuration Management Database eingespeist, werden die Konfigurationsdaten in Beziehung und in Abhängigkeit zueinander gesetzt. Das heißt, sie können Klassen und Attributen zugeteilt werden. Jede Änderung eines Elementes oder der Beziehung zu anderen Elementen wird automatisch erfasst und dokumentiert. Doch wie funktioniert das genau?
Eigenschaften einer Service Management Database
Eine CMDB beinhaltet eine Menge an Daten bzw. Elementen. Diese Elemente werden als Configuration Items (CIs) bezeichnet. Wie in ITIL 4 definiert, sind CIs „alle Komponenten, die gemanagt werden müssen, um einen IT-Service bereitstellen zu können“.
Zum Beispiel kann ein Asset, wie ein Laptop, ein Configuration Item sein, muss es aber nicht. Ausschlaggebend dafür ist, ob das Asset konfigurierbar ist und über relevante Abhängigkeiten zu anderen Elementen verfügt. Bei der Planung und der Definition von Abhängigkeiten in einer CMDB sollte Folgendes berücksichtigt werden, damit das System funktioniert:
Dazu ein Beispiel, um das eben Gesagte besser verständlich zu machen: Man kann pro erfasstem Gerät (zum Beispiel ein Laptop) all dessen Eigenschaften, wie …
- … die Adresse des Nutzers,
- den Standort im Unternehmen,
- das zugehörige Support-Team,
- eine allgemeine Dokumentation, wie Handbücher zum Gerät,
- den Lieferanten,
- den Service-Vertrag mit dem externen Dienstleister und
- das dafür verwendete Zubehör (Maus, Monitor, etc.)
… eintragen. Doch das sind eine Menge an Informationen, die pro Gerät benötigt werden. Multipliziert man das noch mit der Anzahl der gesamten Geräte im Unternehmen (aller Laptops) wird die hinterlegte Datenmenge, bzw. der Aufwand diese zu hinterlegen, unendlich groß, um nicht zu sagen unstemmbar.
Wird die neue Dokumentation hingegen in einer CMDB angelegt und erhalten die betroffenen CIs (wieder das Beispiel Laptop) eine logische Relation zu dieser Dokumentation, aktualisieren sich die Daten automatisch. Das spart Zeit und Ressourcen, denn im Optimalfall wird beim automatischen Erfassen der CIs (über eine Discovery-Engine), die neue Softwareversion identifiziert und über Automatisierungs-Regelwerke die neue Dokumentation in Relation gesetzt.
Relationen dienen dabei auch zur Erkennung von Abhängigkeiten. Fällt z. B. ein externer Dienstleister aus, kann dieser in der CMDB selektiert werden und eine Liste aller Standorte oder Geräte angezeigt werden, die in Relation zu diesem Dienstleister stehen. Bei der Planung einer CMDB ist deshalb Folgendes zu beachten:
CMDB: Funktionen und Austausch mit anderen Systemen
Die CMDB kann also im Rahmen des IT Service Managements (ITSM) mit verschiedenen Systemen Daten austauschen, Abhängigkeiten bestimmen und Eigenschaften konfigurieren – eine CMDB hat also viele Features.
Doch eine CMDB ist kein Insel-System, sondern bildet ebenso eine Basis, auf der alle im Unternehmen verwendeten Systeme zugreifen können. Ein paar Beispiele, wie eine Configuration Management Database mit diversen Systemen zusammenarbeitet, liefern wir Ihnen hier:
Ziel einer CMDB
Mit dem Aufbau einer CMDB erhalten Unternehmen eine valide Datenbank mit qualitativ hochwertigen Informationen, die nicht nur die Beschaffungszeit von Informationen minimiert, sondern auch die Basis bildet, um die Prozess- und Servicequalität zu erhöhen.
Das Ziel einer CMDB ist es also, Unternehmen genau die Informationen bereitzustellen, die erforderlich sind, um bessere Geschäftsentscheidungen zu treffen und ITSM-Prozesse effizient auszuführen.
Anwendungsbereiche einer Configuration Management Database
Die Einsatzmöglichkeiten und Anwendungsbeispiele für eine CMDB im Unternehmen sind vielfältig und alle Unternehmensbereiche können davon profitieren. Denn Sie bietet:
Die CMDB beinhaltet somit Informationen aus allen Bereichen Ihres Unternehmens, sichert diese in den CIs, stellt Verbindungen zwischen ihnen her und stellt Mitarbeitern und Führungskräften Informationen abteilungsübergreifend und zentral zur Verfügung.
Durch die Zentralisierung aller Konfigurationsinformationen können alle Mitarbeiter und die Führungsebene kritische CIs und ihre Beziehungen zueinander besser verstehen. Eine CMDB kann so als Folge bei wichtigen ITSM-Prozessen von großem Nutzen sein:
Die nachfolgende Grafik veranschaulicht gut, inwiefern ITSM-Prozesse, das Database Configuration Management, die Discovery-Engine und die Prozess-Automatisierung zusammenhängen.
Vorteile einer CMDB
Eine CMDB spart Zeit und vermeidet Leerlaufzeiten, denn Ihr Team muss sich nicht mehr durch dutzende Tools schalten, um die notwendigen Informationen zu ermitteln. Ganz egal, ob Sie Informationen zu einem Server aus dem Monitoring, eine Rechnung aus der Finanzbuchhaltung oder die letzte Korrespondenz mit der Technik suchen, um eine Störung beheben zu können: Alle Informationen und Dokumente liegen in der CMDB bereit.
Eine immer aktuelle CMDB …
Den größten Mehrwert stellt jedoch die Verlässlichkeit von Informationen dar. Da es keine lokale Dokumentation mehr gibt und alle Änderungen in der CMDB dokumentiert werden, stehen stets hochaktuelle Informationen für Mitarbeiter aller Abteilungen bereit.
Der mühsame und fehleranfällige Abgleich zwischen verschiedenen Dokumentationsdaten zur Ermittlung der aktuellen Version ist dank einer gut gepflegten CMDB somit Geschichte. In regulierten Branchen kann sie zusätzlich die Einhaltung von Vorschriften unterstützen, Teams bei der Verwaltung von Kontrollen helfen und einen klaren Audit-Trail vorgeben.
Um diese Vorteile zu nutzen, gilt es jedoch, gewisse Schritte im Unternehmen einzuleiten und bei der Einführung einer CMDB nichts dem Zufall zu überlassen.
Herausforderungen bei der Einführung einer CMDB
Ausschlaggebend dafür, ob eine CMDB effizient genutzt werden kann, ist ihr struktureller Aufbau. Das heißt, sie muss nach aktuellen unternehmensspezifischen Anforderungen designt sein. Aktuell bedeutet das , dass sich die Anforderungen und Bedürfnisse in einem Unternehmen ändern können. Eine CMDB muss solchen Änderungen folgen und diese korrekt und am besten in Echtzeit abbilden können.
Um von den eben genannten Vorteilen zu profitieren, muss man gut planen und diverse Herausforderungen meistern. Hier nennen wir die drei wichtigsten:
Wie Sie eine CMDB erfolgreich etablieren
Branchenstatistiken zeigen, dass nur 25 % der Unternehmen einen sinnvollen Nutzen aus ihren CMDB-Investitionen ziehen können. Aufgrund dieser geringen Erfolgsquote hat diese Technologie einen eher zweifelhaften Ruf. Jedoch kommt diese schlechte Reputation nicht etwa durch die Leistung der CMDB selbst zustande, er rührt vielmehr von der falschen Nutzung und mangelhaften Einführung des Systems.
In jedem Unternehmen muss geprüft werden, ob die Einführung neuer Technologien und Prozesse erfolgreich sein wird. In einer aktuellen Studie der Harvard Business Review gaben 93 % der Führungskräfte an, dass die größte Herausforderung bei der datengesteuerten digitalen Transformation das Wissen der Mitarbeiter über diese Prozesse ist.
Damit Sie diese Herausforderungen meistern können, finden Sie hier 5 Tipps, die Ihnen helfen, das CMDB-Management erfolgreich einzuführen.
Pflege einer CMDB
Die Einführung einer Configuration Management Database (CMDB) bringt hohe Anforderungen mit sich, doch die anschließende Pflege kann eine ebenso bedeutende Herausforderung darstellen. Die Qualität der Daten bestimmt maßgeblich die Effektivität der Prozesse und die Zufriedenheit der Nutzer.
Erhalten Mitarbeiter zur Erfüllung ihrer Aufgaben veraltete oder fehlerhafte Informationen, kann dies ihre Arbeit erheblich beeinträchtigen und sogar nutzlos machen. Solche Situationen führen häufig zu Frustration und Misstrauen gegenüber dem System, was wiederum dazu führen kann, dass die CMDB umgangen oder nicht akzeptiert wird. Um dieser Problematik entgegenzuwirken, ist eine sorgfältige und kontinuierliche Pflege der CMDB unerlässlich. Das wird wie folgt gewährleistet:
- Beim automatisierten Import der Daten in die CMDB sollten klare Vorgaben geschaffen werden, wie häufig die Daten aktualisiert werden müssen und ob dies technisch sinnvoll umsetzbar ist. Zudem ist es wichtig, Kriterien zu definieren, die festlegen, unter welchen Umständen veraltete oder verwaiste Daten überschrieben oder gelöscht werden.
- Bei der Automatisierung ist darauf zu achten, dass nicht nur CIs und Attribute, sondern auch deren Relationen automatisch erfasst werden können.
Bei der Dynamik im heutigen Unternehmensalltag ist eine intelligente, standardisierende Discovery Engine unverzichtbar. Sie muss in der Lage sein, verschiedene technische Objekte sicher zu identifizieren, deren Status und Konfiguration auszulesen und dem Anwender auf einer normalisierten Basis (mit einheitlichen Bezeichnungen und Schreibweisen) leicht verständlich zugänglich zu machen.
Neben der intelligenten Discovery-Funktion muss die CMDB über ausreichend Schnittstellen und Methoden verfügen, um Daten aus Drittsystemen jederzeit sauber abgleichen zu können. Kurzum soll in der CMDB immer ein einheitliches Abbild der heterogenen Realität erzeugt werden.
Denn nur wenn Configuration Items (CIs) und deren Relationen aktuell sind und das Metamodell sich an stetig ändernde Rahmenbedingungen anpasst, kann die CMDB ihr tatsächliches Potenzial ausschöpfen und zu einem wertvollen, verlässlichen Werkzeug werden.
Deshalb lohnt sich eine intelligente CMDB
Die Einführung einer CMDB ist mit viel Arbeit verbunden, aber dieser Aufwand wird belohnt. Denn die Vorteile einer funktionierenden CMDB sind enorm. Durch die Erstellung eines verbindlichen Informationspunkts schaffen Sie einen Mehrwert – nicht nur für die IT, sondern für alle Abteilungen inkl. Geschäftsführung. Kurzum gestalten Sie nicht nur Prozesse innerhalb des Unternehmens effizienter, Sie optimieren mittels einer CMDB Ihr gesamtes Unternehmen.
FAQs: Configuration Management Database (CMDB)