Configuration Management:
Der Schlüssel zur effektiven Systemverwaltung

Ein in den 1950er-Jahren ursprünglich im US-Verteidigungsministerium entwickeltes Programm, um Änderungen in der Entwicklung komplexer Systeme nachzuverfolgen, kennen wir heute als Configuration Management. Dieser essenzielle IT-Managementprozess, mit dem einzelne Konfigurationselemente eines IT-Systems verfolgt, geprüft und verändert werden, um Unternehmen erfolgreich agieren zu lassen, ist eine zentrale Komponente im ITSM.

Configuration Management: Definition und Ziel

Configuration Management, auch als Konfigurationsmanagement oder ITIL Configuration Management bezeichnet, ist ein Prozess, der die Verwaltung von Änderungen an Systemen, Hardware, Software, technischen Produkten bzw. an Assets in einer Organisation umfasst. Es stellt Daten bereit, die für sämtliche ITSM-Prozesse wichtig sind.

Diese Daten …

  • … werden beim Erkennen und Verarbeiten von Incidents genutzt.
  • … sind bei der Bewertung der Auswirkung eines Incidents hilfreich.
  • … helfen beim Identifizieren von fehlerhaftem Equipment.
  • … helfen beim Identifizieren der User und Prozesse, die von einem Problem betroffen sein können.

Das ermöglicht Kontrolle verschiedener Aspekte eines Produkts oder Systems im Unternehmens, wie z. B. Hardware, Software, Netzwerke und Dokumente.

Das Configuration Management ist daher insbesondere für IT-Produkte und Dienstleistungen von großer Bedeutung, da diese oft aus einer Vielzahl von Komponenten und Abhängigkeiten bestehen, die regelmäßig überwacht und aktualisiert werden müssen.

Das Ziel ist es dabei, sicherzustellen, dass alle Komponenten eines Systems oder einer Dienstleistung stets auf dem neuesten Stand sind, aufeinander abgestimmt bleiben und wie erwartet funktionieren. So sollen Fehler minimiert, die Zuverlässigkeit des Systems erhöht und die Effizienz im Unternehmen gesteigert werden. Zudem hilft es auch dabei, Richtlinien und Standards durchzusetzen.

Die nachfolgende Grafik veranschaulicht, wie sich Configuration Management innerhalb von IT Service Management einfügt:

REALTECH ITSM Toolbox

Konfigurationsmanagement: Die wichtigsten Begriffe

Konfigurationsmanagement hilft also bei Identifizierung, Organisation und Kontrolle von Systemen. Dabei sind besonders zwei Begriffe relevant:

  • Konfigurationseinheiten (Configuration Items, CIs), die ein System ausmachen sowie
  • die Configuration Management Database (CMDB), in der all diese Informationen gespeichert sind.

Diese und weitere wichtige Begriffe klären wir im folgenden Abschnitt.

Configuration Item (CI)

Ein Configuration Item, kurz CI und auf Deutsch Konfigurationselement, ist eine Einheit oder Komponente in der IT-Infrastruktur.

Solche Einheiten können Hardware wie Server und PCs sein, aber auch Software, Dokumentation, Verträge, technisches Equipment, Maschinen und umfangreichere Unternehmens-Assets. CIs beinhalten alle wichtigen Informationen zu einer IT-Komponente und werden geordnet in einer zentralen Configuration Management Database (CMDB) gespeichert. Darin eingeschlossen sind Baselines, Versionen, Bestandteile, Attribute und Beziehungen.

Asset

IT-Systeme bestehen aus IT-Assets, die sich in ihrer Komplexität unterscheiden. Ein Asset ist ein Begriff für eine Ressource oder einen Vermögenswert eines Unternehmens. Falls ein Asset konfigurierbar ist und relevante Abhängigkeiten zu anderen Elementen hat, wird es in der Configuration Management Database (CMDB) als Configuration Item (CI) erfasst. CIs bilden die Grundlage für das Konfigurationsmanagement, um Beziehungen und Abhängigkeiten zwischen verschiedenen IT-Komponenten zu verfolgen und zu verwalten.

Configuration Management Database (CMDB)

In der CMDB findet man alle relevanten Informationen zu einem CI, also einem konfigurierbaren Asset – zum Beispiel, dass aktuell von einer bestimmten Software gerade die Version 2.0 in Betrieb ist. Die CMDB liefert somit wertvolle Informationen an diverse Interessengruppen. So kann das Release Management dort ablesen, welche Software in welcher Version installiert ist und das Problem Management kann mithilfe der Dokumentation Fehler nachverfolgen. Die Buchhaltung wiederum kann die Anzahl der Softwarelizenzen prüfen, um nur drei Beispiele zu nennen.

Configuration Management System (CMS)

Relevante Daten, die sich aus den CIs ergeben, werden in einem Configuration Management System gespeichert. Das System verfügt über viele Schnittstellen zu allen anderen ITSM-Prozessen. Eine wichtige Schnittstelle ist dabei das Incident Management. Das CMS speichert beispielsweise die Zuständigkeit des Support-Teams für jede Incident-Kategorie. Der Status fehlerhafter CIs wird über Tickets dokumentiert, die vom User oder automatisch erstellt werden können. Dabei werden Tickets wie CIs behandelt, was eine Verknüpfung von Attributen, aktuellem Status und angehängten Informationen ermöglicht.

Service Level Agreement (SLA)

SLA steht für Service Level Agreement im Rahmen einer IT-Dienstleistung. Es dient dazu, die Qualität bzw. den Service-Umfang eines Services vertraglich zu vereinbaren und später zu messen. Anschließend können Sie eine quantitative und qualitative Auswertung über den Service-Umfang erstellen.

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Configuration Management

Vorteile von Configuration Management

Konfigurationsmanagement hilft Entwicklerteams, einen Überblick über komplexe Softwaresysteme und deren Komponenten zu behalten. Durch den Einsatz von Tools, die Updates von Konfigurationsdaten automatisch verwalten und überwachen, entsteht eine Reihe an Vorteilen.

Verbesserte Kontrolle und Transparenz

Configuration Management bietet eine vollständige Übersicht über die IT-Umgebung und alle damit verbundenen Komponenten. Dadurch können IT-Teams schnell erkennen, welche Hard- und Software in der Infrastruktur vorhanden ist und welche Konfigurationen darauf angewendet werden.

Effektive Verwaltung von Änderungen

Configuration-Management-Tools erleichtern die Verwaltung von Änderungen an der IT-Infrastruktur, indem sie automatisierte Workflows bereitstellen, die sicherstellen, dass Änderungen korrekt durchgeführt werden.

Maximierung der Effizienz

Configuration Management hilft IT-Teams, die IT-Infrastruktur effizienter zu betreiben, indem es veraltete, leistungsschwache und nicht konforme Konfigurationen identifiziert sowie korrigiert. Zudem hilft es bei der Priorisierung von Aktionen.

Automatisierung und Monitoring

Mit einem Configuration-Management-Tool können Sie CIs automatisiert identifizieren und eine Datenbasis aufbauen. Zusätzlich unterstützt Sie das Tool bei der effizienten Verwaltung Ihrer Daten. Integriertes Monitoring erfasst kontinuierlich Statusinformationen und -veränderungen, sodass Ihre CIs stets auf dem aktuellsten Stand bleiben.

Sicherheitsverbesserungen

Configuration Management hilft auch dabei, die IT-Infrastruktur sicherer zu machen, indem es ermöglicht, Patches und Updates automatisch auf alle betroffenen Systeme zu verteilen und Abhilfemaßnahmen zu priorisieren.

Höhere Ausfallsicherheit

Configuration Management ermöglicht eine schnellere Wiederherstellung von Systemen nach einem Ausfall, da IT-Teams auf eine vollständige Übersicht über die IT-Infrastruktur und deren Konfigurationen zugreifen können.

Compliance-Einhaltung und Nachverfolgung

Configuration Management bietet IT-Teams die Möglichkeit, Änderungen in der IT-Infrastruktur zu dokumentieren und zu verfolgen. Dadurch können sie die vereinbarten Compliance-Level-Agreements erfüllen und im Nachhinein nachvollziehen, wer welche Änderungen durchgeführt hat.

Insgesamt kann Configuration Management IT-Teams dabei unterstützen, ihre IT-Infrastruktur effektiver, effizienter und sicherer zu betreiben, indem es …

  • eine zentrale Kontrolle und Transparenz ermöglicht,
  • die Verwaltung von Änderungen erleichtert,
  • die Effizienz maximiert,
  • die Ausfallsicherheit erhöht
  • und die Compliance-Einhaltung und Nachverfolgung sichert.

Configuration Management Tools

Beim Konfigurationsmanagement geht es darum, Probleme von vornherein zu vermeiden, Risiken zu minimieren, die Auskunftsfähigkeit zu verbessern und Systeme immer im gewünschten Zustand zu halten.

Früher erfolgte dies manuell oder mit speziellen, von Systemadministratoren programmierten Skripten. Diese manuelle Überwachung und Pflege ist jedoch heute nicht mehr State of the Art. Denn spezielle Softwarelösungen übernehmen diese Arbeit mittlerweile und automatisieren sie.

Configuration Management mittels Software spart also Zeit sowie Kosten, reduziert die Komplexität und hilft dabei, Fehler zu vermeiden. REALTECH bietet dafür im ITSM-Tool SmartITSM eine intelligente Lösung: Unsere bewährte Configuration Management Software, die folgende Funktionen umfasst:

  • Smartes Configuration Management mit stets aktueller Bestandsaufnahme der relevanten Konfigurationsdaten dank unserer smarten CMDB
  • Automatische Identifizierung von Configuration Items aus verschiedenen Quellen, beispielsweise dem Microsoft SCCM, LDAP, AD und weiteren
  • Grafische Übersicht der CI-Beziehungen
  • Klare Strukturen dank CMDB-Datenmodell mit CI-Kategorien, Typen und Attributen
  • Ein Single-Point-of-Truth (SPoT), mit dem Sie eine zentrale Datenbank haben, in der alle relevanten Informationen zu Ihren IT-Assets hinterlegt sind

Integration in weitere ITSM-Prozesse

Unsere SmartITSM-Lösung bietet jedoch nicht nur ein effizientes Configuration Management Tool, Sie profitieren zudem von folgenden Anwendungen:

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So implementieren Sie Konfigurationsmanagement

Zu guter Letzt werfen wir noch einen Blick in die Praxis und geben Ihnen 8 einfache Leitsätze an die Hand, wenn Sie planen, Konfigurationsmanagement in Ihrem Unternehmen zu etablieren.

1. Definition von Zielen und Anforderungen

Definieren Sie klare Ziele und Anforderungen an Ihr Konfigurationsmanagement-System und erstellen Sie eine Liste der erforderlichen Funktionen und Fähigkeiten.

2. Auswahl der richtigen Tools und Plattformen

Wählen Sie die geeigneten Tools und Plattformen, die Ihren Anforderungen entsprechen und die Integration mit vorhandenen Systemen ermöglichen.

3. Identifizierung und Klassifizierung von Assets

Identifizieren Sie die Assets und Komponenten Ihrer Systeme, klassifizieren Sie sie und gruppieren sie entsprechend ihren Eigenschaften und Merkmalen.

4. Erstellung einer Konfigurationsdatenbank

Erstellen Sie eine zentrale Konfigurationsdatenbank, die alle Assets und Konfigurationen verwaltet und die Automatisierung von Änderungen ermöglicht.

5. Einrichtung von Workflows und Prozessen

Richten Sie die erforderlichen Workflows und Prozesse ein, um Änderungen kontrolliert und sicher zu implementieren.

6. Schulung der Benutzer

Schulen Sie die Anwender des Konfigurationsmanagement-Systems, um sicherzustellen, dass sie das System effektiv nutzen können und die Unterstützung der IT-Teams erhalten.

7. Regelmäßige Überprüfung und Aktualisierung

Überprüfen und aktualisieren Sie regelmäßig Ihre Konfigurationsdatenbank und Ihre Prozesse, um sicherzustellen, dass sie den aktuellen Standards und Best Practices entsprechen.

8. Wählen Sie das passende Team aus

Es ist auch wichtig, ein engagiertes Team einzusetzen, das eine klare Roadmap für die Implementierung des Konfigurationsmanagement-Systems hat und flexibel genug auf Änderungen reagieren kann.

Fazit: Configuration Management

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Configuration Management für IT-Teams unerlässlich ist, um die IT-Infrastruktur zu verwalten und effektiv zu betreiben. Ohne ein solides Configuration-Management-System sind IT-Teams möglicherweise nicht in der Lage, schnell auf Probleme zu reagieren und die Sicherheit und Effizienz ihrer Systeme zu gewährleisten.

FAQs: Configuration Management

Ein Configuration Manager ist für die Überwachung und Verwaltung von IT-Konfigurationen in einem Unternehmen zuständig. Er ist  u. a. verantwortlich für die Verwaltung und Dokumentation von Konfigurationsdaten, die Überprüfung und Genehmigung von Konfigurationsänderungen und die Koordination der Zusammenarbeit mit anderen IT-Abteilungen.

Es gibt mehrere gute Gründe, warum ein Unternehmen Konfigurationsmanagement implementieren sollte:

  • Verbesserte IT-Infrastrukturverwaltung
  • Höhere Effizienz
  • Bessere Kontrolle
  • Höhere Sicherheit
  • Verbesserte Compliance

Eine CMDB ist ein Datenpool, in dem alle Informationen über die Konfiguration von Elementen innerhalb eines Unternehmens gespeichert sind. Was dabei genau in die CMDB-Datenbank fließen soll, bestimmt die IT-Organisation.

Eine Configuration Management Database (CMDB) sollte folgende Elemente enthalten:

  • Configuration Items (CI)
  • CI-Attribute
  • Beziehungen zwischen CIs
  • Konfigurationshistorie der CIs