Was ist SAP Transport Management?
Das SAP Transport Management dient dazu, Änderungen wie Anpassungen am Programmcode, Systemkonfigurationen oder Änderungen an Datenbankobjekten strukturiert und sicher durch verschiedene SAP-Systemlandschaften zu transportieren. Das Hauptziel ist dabei, die Sicherheit und Integrität des Systems zu gewährleisten, ohne den laufenden Betrieb zu beeinträchtigen.
Um dies zu erreichen, werden Änderungen in einer klar definierten Reihenfolge implementiert, wobei Abhängigkeiten sorgfältig berücksichtigt werden müssen. SAP Transport Management stellt die erforderlichen Tools bereit, um diese Prozesse effizient zu steuern, Risiken frühzeitig zu erkennen und Probleme zu vermeiden.
Wichtige Aspekte eines SAP Transports:
Die dreistufige Systemlandschaft ist das Standardmodell, auf dem die meisten SAP-Umgebungen aufgebaut sind. Sie besteht aus drei klar getrennten Systemen:
- Entwicklung (DEV): Hier werden alle neuen Entwicklungen, Anpassungen und Änderungen durchgeführt. Entwickler erstellen Transportaufträge, die die spezifischen Anpassungen und neuen Funktionen enthalten.
- Qualitätssicherung (QAS): Nach der Entwicklung wird der Transport in die Qualitätssicherung überführt. Hier finden Tests statt, um sicherzustellen, dass die Änderungen korrekt implementiert wurden und keine negativen Auswirkungen auf andere Systembestandteile haben.
- Produktion (PRD): Das Produktionssystem bildet das Herzstück des Unternehmens. Nach erfolgreichen Tests werden die Änderungen dorthin übertragen, um live geschaltet und aktiv im Tagesgeschäft eingesetzt zu werden.
Diese Struktur ermöglicht eine klare Trennung der Entwicklungs-, Test- und Produktionsprozesse und stellt sicher, dass alle Änderungen vor ihrem Einsatz in der Produktivumgebung umfassend geprüft werden. Mit zunehmender IT-Komplexität nutzen manche Unternehmen jedoch eine erweiterte Systemlandschaft für ihr SAP Transport Management.
Komplexere SAP-Umgebungen setzen häufig auf eine fünfstufige Systemlandschaft, die zusätzliche Entwicklungs- und Qualitätssicherungsstufen umfasst. Im Vergleich zur klassischen 3-System-Landschaft (DEV, QAS, PRD) wird hier eine separate Release-Landschaft eingeführt, bestehend aus einem erweiterten Entwicklungssystem (DEV‘) und einem zusätzlichen Qualitätssicherungssystem (QAS‘). Diese Struktur ermöglicht eine noch gründlichere Kontrolle und Prüfung von Änderungen.
Eine fünfstufige Systemlandschaft bietet mehr Sicherheit und Flexibilität, insbesondere in großen SAP Transport Management-Landschaften, in denen Fehler schwerwiegende Auswirkungen haben könnten. Sie stellt sicher, dass Änderungen in einer kontrollierten Weise durch mehrere Umgebungen geleitet werden, bevor sie live gehen.
Besonders wichtig ist die Synchronisierung von Änderungen aus der Wartungslandschaft mit der Release-Landschaft. Das Synchronization Management Modul von SmartChange automatisiert diesen Retrofit-Prozess und ermöglicht es, Entwicklungssysteme effizient und fehlerfrei abzugleichen.
Der Ablauf von Transporten im SAP-System
Der Transportprozess im SAP-System folgt einem klar definierten Ablauf, der eine nahtlose Migration von Änderungen zwischen den Umgebungen gewährleistet. Zunächst erstellen Entwickler und Administratoren in der Entwicklungsumgebung (DEV) einen Transportauftrag, indem sie die geänderten oder neu erstellten Objekte festlegen.
Nach der Entwicklung wird der Transportauftrag freigegeben und in die Qualitätssicherungsumgebung (QAS) überführt. Dort erfolgt eine gründliche Prüfung aller Änderungen. Da Fehler in dieser Phase noch problemlos behoben werden können, ist es wichtig, dass alle Funktionen und Module einwandfrei arbeiten.
Nach erfolgreicher Prüfung in QAS wird der Transport in das Produktionssystem (PRD) übertragen. Dabei muss der Transport in der richtigen Reihenfolge und ohne Fehler durchgeführt werden, da Fehler in der Produktionsumgebung schwerwiegende Auswirkungen auf den Geschäftsbetrieb haben können.
Herausforderungen im SAP Transport Management
Trotz aller Planung und Überwachung gibt es im SAP Transport Management einige typische Herausforderungen, denen sich Administratoren und IT-Teams stellen müssen:
Qualitätskontrolle im SAP Transport Management
Änderungen im SAP-System können erhebliche Auswirkungen auf die Stabilität des Systems und die Unternehmensprozesse haben. Daher ist eine konsequente Qualitätssicherung unerlässlich. Ziel ist es, Fehler frühzeitig zu erkennen und zu beheben, bevor sie die Produktionsumgebung beeinträchtigen. Die Qualitätskontrolle beginnt idealerweise bereits in der Entwicklungsphase, wo Änderungen auf mögliche Abhängigkeiten geprüft werden.
Lösungen wie SmartChange unterstützen diesen Prozess durch eine gezielte und automatisierte Prüfung. SmartChange minimiert typische Risiken für produktive SAP-Systeme durch umfassende Prüfmechanismen. Dadurch können potenzielle Ausfallzeiten, die durch fehlerhafte Transportprozesse entstehen könnten, proaktiv vermieden werden. Erfahren Sie, wie SmartChange Sie bei der Qualitätssicherung unterstützen kann.
In Anbetracht der zunehmenden Komplexität der SAP-Landschaften und der steigenden Anforderungen an Sicherheit und Compliance ist es immer schwieriger, diese Prozesse manuell zu steuern. Die Unterstützung durch geeignete Software-Lösungen ist daher unverzichtbar, um Fehler zu vermeiden, den Arbeitsaufwand zu verringern und die Transparenz sowie Sicherheit im Transportprozess zu gewährleisten. Automatisierungstools und spezialisierte Add-ons steigern die Effizienz, senken Risiken und machen den Prozess zukunftssicher.
1. SAP Change and Transport System (CTS)
Das CTS ist die Kernlösung für das Transportmanagement in SAP-Landschaften. Es ermöglicht das Nachverfolgen, Sequenzieren und Durchführen von Transporten zwischen Entwicklungs-, Test- und Produktivsystemen.
2. SAP Change Request Management (ChaRM)
ChaRM, ein Bestandteil des SAP Solution Manager (SolMan), erweitert das Standard-Transportmanagement durch Workflow-basierte Freigabe- und Änderungsprozesse. Es stellt sicher, dass alle Änderungen dokumentiert und nachverfolgbar sind. Mit dem bevorstehenden Wartungsende des SolMans wird jedoch auch ChaRM eingestellt.
3. SAP Cloud Transport Management (CTM)
Für hybride Landschaften bietet das CTM die Möglichkeit, Transporte in Cloud-Umgebungen wie der SAP Business Technology Platform (BTP) sicher zu verwalten. Es unterstützt sowohl Cloud-native als auch hybride Szenarien zwischen Cloud- und On-Premises-Systemen.
4. Erweiterte Lösungen für DevOps
Mit dem Git-enabled CTS (gCTS) lassen sich SAP-Transporte in DevOps-Strategien integrieren. Es ermöglicht Versionskontrolle über Git-Repositories und erleichtert Continuous Integration und Continuous Deployment (CI/CD).
FAQs: SAP Transport Management